Individuelle Fertigung in Präzision im Metallbereich der Werkstatt Osterode

Wir durften auf unseren Touren durch die HWW schon viele tolle Persönlichkeiten kennenlernen. Der heimliche „Star“ unserer heutigen Exkursion kommt ziemlich kantig daher und heißt „Lynx 2100 L“. Die neu angeschaffte CNC-Drehmaschine wird dazu beitragen, die Wettbewerbsfähigkeit der Abteilung Metall zu sichern. Anlässlich Lynx´ Einzug wurde der komplette Bereich reorganisiert und renoviert. Damit die Kundschaft rundum zufrieden ist, drehen die „Metaller“ allerdings schon seit vielen Jahren erfolgreich auf Touren.

Es war eine ganz schön spannende Phase der Umgestaltung, geben alle Beteiligten zu. Es wurde viel geplant, Modelle aus Papier unzählige Male über Zeichnungen geschoben, diskutiert, optimiert, bis alles perfekt saß. Die neue CNC-Drehmaschine sollte noch vor Weihnachten eintreffen. Es schlichen sich aber ein paar unschöne Überraschungen ein, die fast verhindert hätten, dass der „Luchs“ im Harz ankommt. Das konnten die Damen und Herren der HWW natürlich nicht kampflos hinnehmen und haben, wie immer, an einem Strang gezogen, um Lynx 2100 fast pünktlich zu Weihnachten doch noch in Osterode in Empfang zu nehmen. Jetzt sind alle überaus glücklich und zufrieden. Der Maschinenpark im Metallbereich ist im logischen Prinzip des Prozessablaufs aufgestellt, die LED-Hallenbeleuchtung wurde neu installiert, und die Halle hat bei der Gelegenheit einen neuen Anstrich bekommen. Beachtlich ist, dass die Fertigung und das Betreuen der Kunden während dieser Zeit ganz normal weiterlief. „Wir können ja unsere Kunden nicht auf so lange Sicht vertrösten“, erklärt Gruppenleiter Oliver Güthers. „Wir hatten dazu eine super Unterstützung durch unsere eigenen Handwerker. Es war eine ganz tolle Team-Arbeit. Jetzt macht das Ganze noch mehr her.“ Da müssen wir Herrn Güthers Recht geben. Die Halle erstrahlt förmlich im neuen Glanz und die Augen des Kollegiums funkeln gleich mit. Was wir aber ganz dringend nach draußen transportieren und weitersagen möchten, ist die Tatsache, dass sich die HWW Metallabteilung keinesfalls hinter anderen metallverarbeitenden Unternehmen verstecken muss. Sie ist wettbewerbsfähig und aus gutem Grund stolz auf die über die Jahre gewachsenen Kundenbeziehungen. Zu wissen, dass die im Auftrag gefertigten Teile auf der ganzen Welt zum Einsatz kommen, ist ein tolles Gefühl.

„Viele wissen nicht, wie breit wir aufgestellt sind.

Dabei haben wir weit mehr als Bohrmaschine und Säge zu bieten, sind seit Jahren sehr gut positioniert. Es ist immer wieder spannend, erleben zu können, wie erstaunt Interessenten beim ersten Besuch bei uns sind. Wenn man Sätze hört wie: „Das ist ja eine richtige Firma!‘, nehmen wir das niemandem übel“, schmunzelt Oliver Güthers, der selbst im Grunde schon zum Inventar gehört. 21 Jahre lang findet er im Metall-Bereich der HWW seine Erfüllung. Das Arbeiten mit Menschen mit Beeinträchtigung ist für ihn, wie für alle seine Kolleginnen und Kollegen, sehr bereichernd. Bei allen noch so wichtigen Kundenwünschen hat eines immer Priorität, und das sind die Beschäftigten und ihr Wohl. „Trotzdem bekommen wir vom Kunden kein Mitleid und vom Markt nichts geschenkt, müssen uns selbstbewusst präsentieren und zeigen, was wir können. Mag sein, dass die von uns gefertigten Teile vom Kunden anfangs doppelt angeschaut werden, weil sie eben von Menschen mit Beeinträchtigung hergestellt wurden“, erklärt uns Teamleiter Steffen Weber. „Das ist vollkommen o. k.“, sagt er. Vertrauen muss man sich erarbeiten und das Team tut alles, um seine Kunden allumfassend zufriedenzustellen. Die Maschinen sollen natürlich möglichst durchgehend ausgelastet sein. Die Geschäftsführung, die die Investition in die Lynx 2100 in recht unsicheren Zeiten unterstützte, soll ihr Vertrauen in den Metallbereich außerdem belohnt wissen.

„Wir haben in den letzten Jahren bewiesen, was für ein tolles Tam wir sind, dass wir neue Kunden und Aufträge generieren können.

Wenn die Leistung des Arbeitsbereiches nicht überzeugt hätten, wär unser Vorschlag sicher nicht umgesetzt worden.“ Im nächsten Schritt werden PC´s installiert, um die Programmierungen nicht mehr abseits im Büro, sondern direkt an den Maschinen vornehmen zu können. Die Netzwerkleitungen liegen schon. Ganz vieles wird noch eine Weiterentwicklung erfahren, damit der Bereich für die Zukunft gut aufgestellt ist. Und wenn ein Wunsch erfüllt ist, wächst bekanntlich augenblicklich ein neuer. „Ein weiterer Schritt in der Prozesskette Richtung Zukunft wäre, eine optisch digitale Vermessungstechnik einzusetzen, um die Qualitätssicherung auszubauen und die Messungen digital zu dokumentieren. Das System kalibriert automatisch und füllt auch ein Messprotokoll aus“ erzählt uns Steffen Weber. Für den Augenblick soll das Thema aber Zukunftsmusik bleiben, wird noch händisch gemessen. Hierbei werden ausschließlich ISO-zertifizierte Messmittel verwendet und alle Teile fortlaufend kontrolliert. Wir wenden uns noch einmal Lynx 2100, der Drehmaschine mit Stangenlader, zu. Sie hat wirklich schon ihre Fans gefunden.

Heut ist der Mitarbeiter Andre Neis an ihr im Einsatz. Herr Neis hat an der Vorgängermaschine begonnen zu arbeiten, sich aber schnell dem Fortschritt angepasst und bedient nun auch die Lynx 2100. Heute wird das Magazin mit Spezialkunststoff gefüttert, der in Stangen geliefert wurde. Der Stangenlader der Maschine lädt jede Stange automatisch und dann beginnt die Bearbeitung der Rollen auf das gewünschte Maß. Die abgetrennten Rollen werden dann von Andre Neis entnommen, gereinigt und am Ende der weiteren Montage zugeführt. Es macht ihm sichtlich Freude, hier zu arbeiten und Oliver Güthers findet es vor allem prima, wie selbständig Andre innerhalb seiner Aufgaben ist. Die Anforderungen an die Mitarbeiter sind ganz unterschiedlich und richten sich nach ihren Beeinträchtigungen und eigenen Vorlieben. Bei den HWW herrscht das Wunsch- und Wahlrecht. Das bedeutet, dass jeder Mitarbeiter seinen Weg und dessen Qualität mitbestimmen kann.

„Es ist einfach klasse, dass wir innerhalb der HWW ein so breites Spektrum haben und deswegen ganz tolle Möglichkeiten der Eingliederung bieten können“,

freut sich Steffen Weber. An einem Beispiel zeigt er uns, was aus einem unscheinbar wirkendem Stück Metall werden kann, wenn es in Form gebracht und an den gewünschten Stellen mit Bohrungen versehen ist. „Das hier ist ein Platinenhalter, den wir für die Firma Quantec in Goslar herstellen dürfen. Sie werden in Leuchtfeuern verbaut, die wir zum Beispiel auf den großen Windkraftanlagen blinken sehen. Das Besondere ist, dass wir für Quantec einen Teil der Prozesskette abbilden können. Wir leisten die Einzelanfertigungen, die Montage von Schaltschränken in unserer Schlosserei und deren Verkabelung in der HaWeTec Osterode. Ein großer Vertrauensbeweis der Quantec. Für uns wirklich von großem Wert. Genauso mit dem Unternehmen ETT Verpackungstechnik aus Fredelsloh, bei dem wir ein sogenannter 1A-Kunde sind und die von uns gelieferten Teile vor Ort nicht mehr kontrolliert werden. Dieses Privileg haben sich die HWW-Mitarbeiter auch an anderen Standorten durch Fleiß, ständige Schulungen und Kontrollen hart erarbeitet.“ An unserer letzten Station ist es nur heute still. Am Wareneingang ist auch die Hochleistungsaluminiumsäge beheimatet, deren 500er Sägeblatt irgendwie an den Zaubertrick mit der zersägten Jungfrau erinnert. Im wahren Leben natürlich zuverlässig Aluminiumprofile sämtlicher Geometrien auf das exakte Wunschmaß sägt.

„Wir können mit dieser Maschine sägen und gleichzeitig bohren. In dieser Halle beginnt unsere Prozesskette mit dem Wareneingang, über den Zuschnitt geht es zur Bearbeitung, von hier aus zur Qualitätskontrolle und dem Warenausgang. Wenn es der Kunde wünscht, bekommt er bei uns das Komplettpaket, eine kompetente, allumfängliche Betreuung, innerhalb derer er sich um nichts kümmern muss“, verspricht Steffen Weber. Das klingt doch hervorragend.

Auf www.h-w-w.de lesen Sie mehr über die Ausstattung der Werkstatt im Rotemühlenweg und die Arbeit der HWW.

Sie möchten das HWW Metall-Team kennenlernen, sich umschauen und ins Gespräch kommen?

Werkstattleiter Karsten Dannenberg freut sich auf Ihre Nachricht oder Anfrage. Tel.: 05522 – 961361, E-Mail:
karsten.dannenberg@h-w-w.de.

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Über die Autorin /

Elke … freie Rednerin, Redakteurin. Hochzeitsverliebte, zuverlässige Frohnatur, die es immer nur ganz gibt.

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