„Das Jugendhaus – das ist für mich wie Heimat!“
Mal Hand auf’s Herz: Welches Bild hast du als Jugendlicher von „Kirche und Freizeiten“? Modern und ausgelassen mit Badeshorts auf Freizeit im sonnigen Süden? Alternativ: Im roten Schwedenhaus umgeben von Seen mitten in der weiten Natur? Oder doch eher mit Bibel vor der Nase im Sitzkreis nasepopelnd und Zeit absitzend?
Der Kreisjugenddienst und das Jugendhaus in Osterode räumen auf mit alten Vorurteilen, die nicht der Wahrheit entsprechen! Die Diakoninnen Iris Fahnkow, Ann-Kathrin Schirmer und Kreisjugendwart Axel Peter sind zusammen mit dem kompletten Team im ganzen Kirchenkreis Harzer Land verstreut allesamt moderne Diakoninnen und Diakone, die mit der Zeit gehen und für ein neues Bild von „Kirche“ sorgen. Auf Augenhöhe mit den Jugendlichen, ihren Fragen, Zielen und Wünschen im Leben. Und wer könnte das besser beschreiben als eine Jugendliche selbst?
Im kurzen Interview sagt Angelina Mackensen, 18 Jahre, aus Osterode-Dreilinden: „Das Jugendhaus, die Diakone und ich – das ist für mich wie Heimat!“ Heftige Aussage für so ein junges Mädchen. Und noch heftiger ist ihr bisheriger Lebenslauf: Sie fühlte sich schon als Kind mit dem Glauben verbunden, hat sich deshalb konfirmieren lassen, ist während der Konfer-Zeit auf den Hallentrödelmarkt aufmerksam geworden und wollte mitmachen. Mitgestalten. Verantwortung übernehmen. Und das tat sie: Machte die Jugendleitercard, kurz Juleica, war bei Sommerfreizeiten dabei, unterstützte beim Konfirmandenunterricht. Brachte ihre Ideen und ihre Kreativität ein. Und schwupps war sie (fast) jeden Tag im Jugendhaus anzutreffen. Auf jeden Fall im Rahmen ihres Praktikums. Denn Angelina besucht die Fachoberschule mit Fachrichtung Sozialpädagogik und wollte ihr Praktikum unbedingt zur Hälfte beim Kreisjugendring und zur anderen Hälfte bei der Osteroder St. Marien-Kirchengemeinde absolvieren.
„Wenn ich mich so für die Jugendlichen und Kirche engagiere, gibt mir das mega viel zurück. Ich freue mich immer, wenn die Konfis von meinen Ideen begeistert sind – lerne dabei aber auch gleichzeitig so viel für später“,
beschreibt die 18-Jährige. So hat sie ein Spiel zum Thema Taufe entworfen und plant im September für alle Interessierte ab 12 Jahren mit wöchentlichen Treffen das „Triatherprojekt“, dessen Konzept sie ebenfalls selbst entworfen hat. Dabei geht es um Schwarzlichttheater, um viel Ausprobieren, theaterpädagogische Spiele und einfach darum, gemeinsam viel Spaß zu haben. Viele Skills habe Angelina aber auch von Jugenddiakonin Iris Fahnkow mitgenommen, erklärt sie – nicht nur die ersten Kochexperimente.
Iris Fahnkow ist Ansprechpartnerin bei den unterschiedlichsten Anliegen und Problemen, hat immer ein offenes Ohr und eine helfende Hand parat. Und natürlich organisiert sie die wundervollen Schweden-Freizeiten, die seit Jahren ein Dauerbrenner in den Sommerferien sind und sich schon herumgesprochen. Aber vielleicht gibt es ja noch Chancen auf der Warteliste.
Iris, die schon seit 1988 beim Jugenddienst dabei ist, liegt die Arbeit mit Jugendlichen sehr am Herzen. Sie ist gerne Ansprechpartnerin bei den unterschiedlichsten Anliegen und Problemen – und der seelsorgerische Schwerpunkt sei mit Corona wirklich mehr geworden. Ganz besondere Highlights im Jahreskalender seien natürlich immer die Sommerfreizeiten.
Iris erzählt: „Wir verbringen eine schöne Zeit zusammen mit den Jugendlichen und sammeln tolle Erinnerungen, die verbinden. Das macht es doch schließlich aus im Leben, oder nicht? Am liebsten zieht es mich in die tiefen Wälder Schwedens, um Elche zu suchen, Kanu zu fahren oder Geocaching zu machen. Unsere vielfältige Arbeit mit und für Kinder und Jugendliche soll für positive Erlebnisse und Erfahrungen mit Kirche sorgen.“ Iris Fahnkow hat 1999 das Jugendhaus in Osterode, das in der oberen Etage des Gemeindehaus St. Marien entstanden ist, 1999 mit auf- und umgebaut. Seitdem ist es das Zentrum von allem – hier treffen sich die Konfirmanden und Jugendlichen (momentan ist Dienstag der feste Tag, aber einfach vorbeikommen!), aber auch die Diakone zu ihren Besprechungen auf einen Kaffee oder eine Limo. Es ist Anlauf- und Ausleihstelle und erster Bezugspunkt für alle, die Fragen haben.
Ann-Kathrin Schirmer, kurz Annka, die eine halbe Stelle im Oberharz und eine halbe beim Kreisjugenddienst hat, ist in ihrer Kindheit durch zahlreiche Aktionen auf die Evangelische Jugend Harzer Land aufmerksam geworden und hat sich mit den Jahren immer mehr engagiert. Schließlich hat sie ihr Hobby zum Beruf gemacht, an der Hochschule Hannover Religionspädagogik und Soziale Arbeit studiert und durch ein Integriertes Berufsanerkennungsjahr die staatliche und kirchliche Anerkennung erlangt. Puh. Jedenfalls ist sie seit September 2021 Diakonin im Kirchenkreis Harzer Land und in der Region Oberharz für die Konfirmanden- und Jugendarbeit zuständig. Die 26-Jährige sagt: „Was mit meiner Konfirmation und einem Juleica-Kurs begann, ist zu einem großen Hobby und jetzt zu meiner Berufung geworden. Der Kreisjugenddienst ist wirklich wie mein zweites Zuhause.“ Sie freut sich schon auf die große Kroatien-Fahrt vom 17. bis 29. Juli, die sie organisiert und bei der noch ein paar Plätze frei sind.
Sozusagen zum Mobiliar dazu gehört in Sachen Kreisjugenddienst auch Axel Peter aus Bartolfelde. Er ist bereits seit 33 Jahren Diakon und kann nicht nur am Lagerfeuer so manche Geschichte erzählen. „Ich arbeite gerne mit Jugendlichen, höre zu und gehe neue Wege mit. Ich bin neugierig und halte mich für Neues aufgeschlossen – und habe als Diakon auch schon so einiges erlebt.“
Zu Axel Peters Aufgabengebiet gehört auch die poli-tische Arbeit in Gremien und Ausschüssen, um einiges für die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen herausholen. Wichtig ist ihm zu sagen, dass der Kreisjugenddienst im kompletten Harzer Land verstreut ist und in jeder Region für Konfirmanden und Jugendliche vielfältige Aktionen auf die Beine stellt. Sei es in Herzberg im Martin-Luther-Haus Diakon Burkhard Brömme und Team(er), für die Regionen Herzberg-Hattorf und
Eichsfeld David Scherger und für die Bäderregion neben ihm selbst Kirchenkreis-Jugendpastor Simon Burger.
Und für die komplette Region ist am Samstag, 11. Juni, von 13 bis 21 Uhr ein „Power-Tag“ im Herzberger Martin-Luther-Haus geplant, an dem alle Diakone beteiligt sind. Dieser Fortbildungstag ist für alle Ehrenamtlichen des Kirchenkreises im Bereich Kinder- und Jugendarbeit gedacht, die ihre Juleica verlängern möchten. Workshops sind zum Beispiel Trommeln, Andachten schreiben, Kindeswohl, Theater spielen und vieles mehr.
Die nächsten Termine 2022 der Evangelischen Jugend Harzer Land im Überblick:
• Taizéfahrt 3.4.22
• Juleicakurs-Spielen 29.4.22
• Konficup 18.6.22
• Sommerfreizeit Kroatien 17. – 29.7.22
• Sommerfreizeit Schweden 16. -30.7.22
• Jugendgottesdienst 23.9.22
Aber am besten ihr schaut auf
www.evjudi.de vorbei!