Der perfekte Ruhesitz
Die DOREAFAMILIE in Lerbach ist nicht nur ein Altenheim, sondern ein gepflegtes Zuhause – in dem es oft tierisch unterhaltsam und abwechslungsreich zugeht.
Jeden Tag zur Arbeit? Für Käthe kommt das eher nicht in Frage. „Sie ist ziemlich faul“, so die Erfahrung von Claudia Scheer. „Bei Mila und Meggi sieht das anders aus, die sind immer mit dabei.“ Die beiden französischen Bulldoggen begleiten die Leiterin des Alten- und Pflegeheims DOREAFAMILIE in Lerbach täglich ins Büro, Chihuahua Käthe kann sich wie gesagt nur selten dazu aufraffen. Dabei entgeht ihr eine Menge, allein schon, was die Location angeht: Lerbach liegt mit seinen rund tausend Einwohnern im Mittelgebirge des Harzes zwischen imposanten Wäldern und sanften Bergwiesen. Anfang des 19. Jahrhunderts war es als Geheimtipp und Luftkurort bekannt, bis heute ist die Region bei Urlaubern sehr beliebt, der NaturErlebnisPark Lerbach und der Sösesee mit der beeindruckenden Talsperre sind populäre Attraktionen in der Nähe. „Bei uns ist es dörflich im besten Sinne“, beschreibt Claudia Scheer die Lage. „Es ist ruhig, man kennt sich und ist in die Dorfgemeinschaft eingebunden.“ Die Einrichtung selber besteht aus ursprünglich drei separaten Fachwerkhäusern, typisch für die Gegend, miteinander verbunden, modernisiert und um einen Wintergarten ergänzt – natürlich alles barrierefrei.
„Wir haben 44 Betten, bei uns leben Menschen zwischen 60 und 100 Jahren in zwei Wohngruppen zusammen, etwa gleich viele Frauen wie Männer“, erläutert Claudia Scheer. „Es gibt Einzel- und Doppelzimmer in unterschiedlichen Größen.“ Jedes kann individuell eingerichtet werden, nur das spezielle Pflegebett vom Heim ist ein Muss. „Ein paar vertraute Möbel und Bilder helfen beim Eingewöhnen“, weiß die erfahrene Chefin, die seit ihrem 16. Lebensjahr in der Altenpflege tätig ist und das Heim seit vier Jahren leitet. „Klar ist es nicht leicht und erst mal ein bisschen traurig. Vielleicht hat man in einem schönen großen Haus gelebt und nun besteht der persönliche Wohnbereich nur noch aus einem Zimmer.“ Dafür gibt es rund um die Uhr menschliche Ansprache, und die anderen Gäste – so nennt man hier die BewohnerInnen – sind sehr bemüht, Neuankömmlinge bei der Eingewöhnung zu unterstützen.
„Es geht bei uns sehr familiär zu, wir machen viel in der Gemeinschaft, das hilft hier anzukommen“, so die Erfahrung.
„Zwei Mal die Woche wird zum Beispiel zusammen gekocht und gebacken, jeder macht dabei mit, so gut er kann und mag.“ Für die Verpflegung sorgt ansonsten die Küche im Haus, es gibt täglich vier Haupt- und bis zu drei Zwischenmahlzeiten, darunter individuell abgestimmte Schon- und Diätkost.
Wer darüber hinaus spezielle Wünsche hat, der kann über die Mitarbeiter online bestellen, nicht nur Leckereien, sondern auch Dinge wie das Lieblings-Shampoo, die vertraute Seife oder was sonst noch gerade fehlt. Dienstags und freitags hält ein rollender Supermarkt direkt vor der Tür, um die Ecke ist ein kleiner Kiosk. Ansonsten gibt es die Möglichkeit, per Bus – die Haltestelle und der Eingang zum ehemaligen Stollen „Glück auf“ sind gleich vor der Tür – oder Shuttle ins knapp sechs Kilometer entfernte Zentrum von Osterode zu fahren. Der hauseigene VW Caddie wird auch gerne für Ausflüge in die Umgebung genutzt.
„Wir machen in Zeiten der Pandemie so viel, wie wir eben machen können“, sagt Claudia Scheer, verweist auf die hervorragende medizinische Versorgung des DOREAFAMILIE-Heims und fügt ein bisschen stolz hinzu: „Wir hatten nicht einen Fall von Corona. Mittlerweile sind natürlich alle geimpft, Bewohner wie auch Mitarbeiter. Wir sind ein tolles Team, es gibt kaum Fluktuation.“
Die 39 Angestellten kümmern sich um Versorgung, Pflege, Reinigung, Wäsche und kleine handwerkliche Probleme, sie stehen bei allem Organisatorischen zur Seite, egal ob Umzug, Korrespondenz mit Ämtern oder Institutionen. Außerdem bieten sie den SeniorInnen Möglichkeiten sich körperlich und geistig fit zu halten, etwa mit Stuhlgymnastik, im Buchclub oder mit Gedächtnistraining auf dem Tablet.
Für Unterhaltung und Abwechslung ist auf jeden Fall gesorgt, auch Dank High-Speed-WLAN, es ermöglicht den Empfang von über 100 Fernseh- und Radiosendern.
Und dann gibt es ja noch den tierischen Faktor durch die beiden französischen Bulldoggen Mila und Meggie, gelegentlich bringt Claudia Scheer dazu ihre Katzen Max und Püppi mit und veranstaltet eine Katzenspielstunde. Scheint sich bei ihr privat um einen Haushalt mit vielen Tieren zu handeln. „Stimmt“, sagt sie und lacht. „Ich lebe mit meiner Familie auf einem alten Resthof, wir haben sechs Hunde, zwei Katzen, zehn Kühe und demnächst kommen noch zwei Ziegen dazu, die ich vor dem Schlachten gerettet habe. Die sollen im Garten hinter dem Altenheim einen Weideplatz bekommen.“
Die DOREAFAMILIE in Lerbach ist eben etwas anders als andere Einrichtungen. Und das Beste: Es gibt noch freie Plätze, neue Gäste sind herzlich willkommen. Mitsamt ihrer Haustiere – eh klar.